ANERKENNUNGSPREIS
Ortsbauliche Setzung
Am Standort des bestehenden Bauhofes in der Felsenau gilt es ebendiesen neu zu konzipieren. Nach Abbruch der Bestandsgebäude steht ein freies Baufeld zur Verfügung, das neu bespielt werden kann. Das vorliegende Projekt setzt sich aus einem flachen Sockelgeschoss und einem darüberliegenden, zweigeschossigen Volumen aus. Letzterer entwickelt sich nordseitig über den Sockel hinaus und bildet dort eine klare Adresse und vermittelt in einer Torsituation die Hauptzufahrt für den Werksverkehr. Der eingeschoßige Sockel rückt maximal in Richtung Straße und hält dort die vorgeschriebenen 3 Meter Mindestabstand ein. Durch diese straßenbegleitende Setzung spannt sich zwischen Neubau und der Felskante ein großzügiger Werkhof auf, der alle Funktionseinheiten erschließt.
Zufahrt und Mobilität
Um eine unfall- und konfliktfreie Nutzung des Werkhofes zu ermöglichen, wird eine Trennung des Werkverkehrs vom Personal- und Besucherverkehr vorgeschlagen. Der Werksverkehr (LKWs, Räumfahrzeuge, Anlieferung Material erfolgt über die überdeckte Hofeinfahrt. Die Einfahrt in die Tiefgarage erfolgt über eine Rampe in die Tiefgarage im Untergeschoss. An dieser Stelle ist auch eine Öffnung für die Partie Verkehrszeichen möglich. Klimafreundliche Mobilität (Fahrrad und öffentlicher Verkehr) sind in räumlicher Nähe zum Haupteingang positioniert und soll als Anreiz für eine Anreise mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln verstanden werden.
Funktionalität und Raumprogramm
Sämtliche Werkstätten (PKW+LKW), die Schlosserei, die Metallbearbeitung wie auch die Malerei und die Partie Verkehrszeichen werden vom gemeinsamen Innenhof übersichtlich erschlossen. Alle zugehörigen Lager (Ersatzteile, Batterien, Spezialwerkzeuge, Öle) sind auf der Erdgeschossebene in unmittelbarer Nähe zu den Arbeitsräumen angesiedelt. So sind kurze Wege im täglichen Betrieb gewährleistet. Ersatzteile und Kleingeräte können über ein zusätzliches Tor auf der Nordseite des Sockelgeschosses angeliefert werden ohne den Werkstättenbetrieb zu stören.
Im Zwischengeschoss befinden sich weitere Lagerflächen. Einerseits für die Partie Verkehrszeichen, andererseits für die Metallbearbeitung. Die Verwaltung befindet sich in kurzer Distanz zu den Werkstätten ebenfalls im Zwischengeschoss. Durch die Positionierung der Verwaltung auf der „Brücke“ ist die Ein- und Ausfahrt wie auch der Werkhof für die Verwaltung übersichtlich und einsehbar.
Besondere Bedeutung wird im Projekt dem gemeinsamen Essen zugeschrieben. So befindet sich im Dachgeschoss eine großzügige Kantine, dem ein Atrium vorgelagert ist. So kann in den Sommermonaten auch im Freien gespeist werden. Durch entsprechende Bepflanzung entstehen im Atrium schattige Sitzplätze. Über ein langgezogenes Fensterband wird der Blick Richtung Felswand gerahmt. Durch die hofseitige Anordnung des Atriums ist dieses auch von außen nicht einsehbar und bietet somit Raum für Pausen, Rückzug und Erholung.